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- Der 'PARMS'-Befehl bei NET/ROM:
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- ACHTUNG: Die folgenden Erklaerung sind hauptsaechlich fuer
- Betreiber und Benutzer interessant, die naeher in die Materie
- einsteigen wollen. --- Ggf. koennen Sie die Ausgabe dieses Textes
- durch Eingabe von <RETURN> abbrechen...
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- NET/ROM-Parameter - die unbekannten Wesen ...
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- Anbei die Erklaerung (so weit als sinnvoll) aller Parameter, die bei
- Eingabe von P an NET/ROM angezeigt werden.
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- Beispiel :
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- * C DB0FD
- * (1) CONNECTED to DB0FD *
- C H70
- H:DB0FD} Connected to H70:DB0FD-7
- p
-
- H70:DB0FD-7} 50 1 200 255 6 5 3600 20 120 6 3 180 4 4 900 16 5 2 10 150 18000
- 0 1 1
-
-
- Diese Liste zeigt ausschliesslich konstante Werte, die nur der System-Operator
- veraendern kann. Es sind keine Werte, die sich im Betrieb aendern.
- Vergleichen Sie die Parameter mit den 'normalen' Paramtern aus der
- folgenden Tabelle und ueberlegen Sie doch ruhig einmal, warum einige
- Parameter geaendert wurden bzw. was sie nun bewirken.
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- normal min max
-
- 1. Hoechstanzahl Eintraege in Zielknotenliste. 50 1 400
- Jeder Eintrag eines Zielknotens benoetigt 36 Byte im
- Speicher, fuer die Begrenzung dieser Liste und damit
- fuer genug Frame-Buffer-Platz sorgt dieser Parameter.
-
- 2. Schlechteste Qualitaet fuer automatisches Updaten 1 0 255
- der Zielknotenliste, 0 = kein Auto-Update.
- Die Zielknotenliste wird automatisch immer auf dem
- neuesten Stand gehalten. Um in diese Liste nur
- sinnvolle Wege mit einer gewissen Grenzqualitaet
- aufzunehmen, werden fuer das automatische Updaten
- ausschliesslich Wege mit einer Mindestqualitaet
- ( = dieser Parameter) angenommen. Bei 0 ist das
- automatische Updaten komplett ausgeschaltet.
- (Qualitaet siehe unten)
-
- 3. Kanal 0 (HDLC Packet-Kanal) Qualitaet. 192 0 255
- Qualitaet des Packet-Kanals, normalerweise der Kanal,
- an dem das Funkgeraet angeschlossen ist.
- (Qualitaet siehe unten)
-
- 4. Kanal 1 (RS232, direkter Crosslink) Qualitaet. 255 0 255
- Wenn 2 oder mehrere Knoten ueber die RS232-Schnittstelle
- direkt verbunden sind, ist dies die Qualitaet des
- RS232-Kanals.
- (Qualitaet siehe unten)
-
- 5. Anfangszaehlerstand Veraltenszaehler, 0 = Veraltens- 6 0 255
- zaehler wird nicht gefuehrt. Wird ein neuer Knoten
- entdeckt oder ge-updatet oder ist eine Verbindung zu
- einem Zielknoten erfolgreich, so wird der Veraltenszaehler
- fuer diesen Zielknoten auf diesen Parameter gesetzt.
- Jedesmal,wenn das Auto-Update-Rundspruchintervall (siehe
- unten) abgelaufen ist, ohne dass zwischendurch eine
- erfolgreiche Verbindung mit dem Zielknoten stattfand,
- wird dieser Zaehler um eins erniedrigt.
-
- 6. Minimaler Zaehlerstand des Veraltenszaehlers, damit 5 1 255
- Strecke zum Zielknoten noch anderen Knoten automatisch
- mitgeteilt wird. Nur erreichbare Zielknoten mit einem
- Veraltenszaehlerstand groesser gleich diesem Parameter
- werden Nachbarknoten beim automatischen Updaten
- mitgeteilt. Dieser Parameter verhuetet das Mitteilen
- veralteter Strecken an andere Knoten. Sollte nie groesser
- als Parameter 5. sein, sonst wird immer nur der eigene
- Knoten anderen mitgeteilt.
-
- 7. Ziellisten-Auto-Update Rundspruchintervall in Sekunden, 3600 0 65535
- 0 = abgeschaltet. In diesem Intervall werden die
- eigenen erreichbaren Zielknoten anderen mitgeteilt und
- die Veraltenszaehler fuer alle erreichbaren Zielknoten
- erniedrigt. Bei 0 geschieht keine Mitteilung der
- erreichbaren Zielknoten an andere.
-
- 8. Anfangszaehlerstand Netzwerk Paket-Lebenszeitzaehler. 64 0 255
- Alle Netzwerk- (Layer-4-) Pakete haben ein
- Lebenszeitfeld, in dem angegeben wird, wie lange dieses
- Paket "zu leben" hat. Es wird angegeben, wie oft dieses
- Paket durch einen Knoten weitergereicht werden darf.
- Bei jeder Weiterreichung durch einen Knoten wird das Feld
- erniedrigt um 1, bei Erreichen von 0 wird das Paket
- weggeworfen. Bei einem vom eigenen Knoten erzeugten Paket
- wird der Lebenszeitzaehler auf diesen Parameter gesetzt.
- Der Zaehler soll verhindern, dass ein Paket durch
- Schleifen im Netzwerk ewig weitergereicht wird. Er
- sollte ein wenig hoeher als die Anzahl Knoten auf dem
- laengsten bekannten Weg gesetzt werden.
-
- 9. Transport FRACK in Sekunden. Aehnlich wie FRACK beim 60 5 600
- Layer 2, nur sind die Zeiten viel laenger, weil das
- Transport-Layer schon auf ein Layer 2 aufsetzt, so
- dass an sich keine Pakete verloren gehen koennen und
- somit Retries nur bei kurzzeitigem Ausfall (z.B. Reset)
- oder Totalausfall eines Knotens auftreten sollten.
- (verglichen 17.)
-
- 10. Transport RETRY. Aehnlich wie RETRY bei Layer 2, 3 2 127
- Nach dieser Anzahl Versuchen wird angenommen, dass
- ein Knoten ausgefallen ist. Weil, wie schon bei 9.
- bemerkt, das Transport-Layer auf ein Layer 2
- aufsetzt, kann dieser Zaehler nur ablaufen, wenn
- ein Knoten kurzeitig oder ganz ausgefallen ist.
-
- 11. Transport Bestaetigungsverzoegerung in Sekunden. 3 1 60
- Diese Anzahl Sekunden wird abgewartet vor einer
- Bestaetigung von eingelaufenen Transport-Layer
- Informationspaketen, die bestaetigt werden muessen.
- Der Sinn ist, dass die Bestaetigung ggf. in zu sendende
- Transport-Layer Infopakete gepackt werden kann und somit
- ein Transport-Layer Paket eingespart werden kann, wenn
- man eine Weile wartet bis vielleicht ein neues zu
- sendendes Transport-Layer Paket da ist.
-
- 12. Transport Beschaeftigt-Verzoegerung in Sekunden. 180 1 1000
- Falls bei einem Zielknoten viele Transport-Layer
- Pakete eintreffen (siehe 14.), geht das Transport-
- Layer in den Busy-Zustand, genannt "choke". Dieser
- Zustand wird dem eigenen Knoten mitgeteilt, damit der
- eigene Knoten keine weiteren Transport-Layer Pakete mehr
- sendet. Wenn der choke aufgehoben wird, wird dies dem
- eigenen Knoten mitgeteilt. Falls diese Aufhebungsnachricht
- nicht ankommt, weil vielleicht (s.o.) ein Knoten auf der
- Strecke ausgefallen ist, wird nach Ablauf der Beschaeftigt-
- Verzoegerung der Merker fuer den choke im Knoten geloescht,
- falls nicht vorher die Aufloesungsnachricht kommt.
-
- 13. Transport Fenstergroesse in Anzahl Frames. 4 1 127
- Anzahl der Transport-Layer Pakete ausserhalb der
- erwarteten Transport-Sende-Sequenznummern, die
- zwischengespeichert werden bei Empfang. Bei Sendung
- die Anzahl der Transportpakete, die ohne
- Empfangsbestaetigung hintereinander ausgesendet werden.
-
- 14. Ueberfuellungsgrenzwert in Anzahl Frames. 4 1 127
- Anzahl der Pakete, die auf Transport-Layer-Ebene
- zwischengespeichert werden, bis eine Choke-Nachricht
- zum verbundenen Knoten geschickt wird. Gleichzeitig die
- Anzahl Frames, die im Link-Layer zwischengespeichert
- werden, bevor das Link-Layer in den Busy-Zustand geht.
- Dieser Grenzwert verhindert den Ueberlauf eines NET/ROM-
- Knotens, falls ueber das Transport-Layer zuviele Pakete
- einlaufen, oder falls eine Station in einem Link zuviele
- Pakete auf einmal senden will.
-
- 15. Keine-Aktivitaet-Timeout in Sekunden, 0 = abgeschaltet. 900 0 65535
- Passiert auf einem Layer-2-Link solange kein
- Informationsaustausch, wird der Link abgebrochen.
-
- 16. Anwender-Link DWAIT in Millisekunden * 10. 16 0 127
- Hier wird die Verzoegerung festgesetzt, die vergeht,
- bevor die Sendung fuer Link-Layer-2 Pakete anfaengt
- gegenueber keiner Verzoegerung von digipeateten Paketen.
- Der Sinn liegt darin, dass digipeatete Pakete in jedem
- Fall vor Link-Layer Paketen (= Pakete eines eigenen
- Connects) haben sollen um den Durchsatz zu steigern.
- Fuer Nur-NET/ROM-Netze (Parameter 22. aus) hat
- dieser Parameter keine Bedeutung und kann auch auf 0
- gesetzt werden.
-
- 17. Anwender-Link FRACK in Sekunden. Legt die Anzahl der 4 1 15
- Sekunden zwischen Wiederholungen bei nichtbestaetigten
- Paketen fest. Oder zwischen den Nachfragen, was denn nun
- angekommen ist (Poll's). Werden "normale" Digipeater
- benutzt, dann errechnet sich die Anzahl der Sekunden durch
-
- (Anzahl der Digipeater * 2 + 1) * FRACK .
-
- Zur Kollisionvermeidung (siehe FRACK-Text in dieser
- Rubrik) wird noch mit einer Zufallszahl kleiner gleich 1
- multipliziert um Kollisionen zu vermeiden.
-
- 18. Anwender-Link MAXFRAME in Anzahl Frames. 7 1 7
- Anzahl der Infopakete auf Layer-2-Ebene, die ohne
- Erhalt einer Bestaetigung hintereinander ausgesendet
- werden duerfen.
-
- 19. Anwender-Link RETRY, 0 fuer immer. 10 0 127
- Bestimmt die Anzahl Versuche, um auf Layer-2-Ebene
- Kontakt zu einer anderen Station zu
- bekommen (Antwort auf Kommandos und Poll's). Nach
- dieser Anzahl Versuche wird der Link als kaputt
- gegangen gemeldet. 0 eingestellt an einer 24h-QRV-Station
- wuerde zur Lynchjustiz fuehren und es wird daher
- ausdruecklich davor gewarnt.
-
- 20. Anwender-Link T2 in Millisekunden * 10. 100 0 65535
- Dieser Timer bestimmt die Wartezeit, nachdem ein
- eingehendes Informationspaket bestaetigt wird mit
- RR/REJ/RNR-Paket. Einerseits ist diese Verzoegerung
- zur Durchsatzsteigerung da, weil man in diesem
- Intervall anderen eine Chance zum Senden gibt,
- anderseits (verglichen 11.) wird dem Link-Layer
- die Chance gegeben, eine Bestaetigung in ein
- zu sendendes Infopaket zu packen und somit ein
- Link-Layer Paket einzusparen.
-
- 21. Anwender-Link T3 (Timer 3) in Millisekunden * 10. 18000 0 65535
- Dieser Parameter bestimmt die Zeit, nach der das
- Layer 2 ueberprueft, ob ein Link noch besteht, wenn
- vorher die ganze Zeit keine Aktivitaet war. Wird
- aehnlich wie beim Transport-Layer auch fuer Aufhebung
- von Deadlocks auf Layer-2-Ebene benutzt.
-
- 22. AX.25 Digipeating ein (1) / aus (0). 0 0 1
- Wenn eingeschaltet, kann man den Knoten auch als
- "normalen" Digipeater benutzen. Da normales
- Digipeating bei NET/ROM unnoetig ist, und gegenueber
- echten NET/ROM-Verbindungen sogar stark benachteiligt ist
- (siehe auch FRACK in anderem Text dieser Rubrik), ist
- es unnoetig. Noetig ist, besser, war es, als es noch
- fast ausschliesslich Mailboxen gab, die nach dem festen
- W0RLI-Schema Store-and-Forward Betrieb machten.
- Inzwischen gibt es aber von DF3AV als auch von W0RLI
- neue Mailboxsoftware'n, die auch NET/ROM beherrschen.
-
- 23. Rufzeichen-Check ein (1) / aus (0). 1 0 1
- Wenn eingeschaltet, muessen Rufzeichen ausser Idents
- bei der Eingabe den folgenden Punkten genuegen :
- a) Laenge des Rufzeichens zwischen 4 und 6 Zeichen
- b) alle Zeichen muessen Buchstaben oder Zahlen sein
- c) das Rufzeichen muss ein oder zwei Zahlen enthalten
- d) das letzte Zeichen im Rufzeichen muss ein Buchstabe sein
- e) SSID, falls angegeben, muss im Bereich 0 bis 15 sein
-
- 24. Stationsidentifikationsbake ein (1) / aus (0). 1 0 1
- Wenn eingeschaltet, wird alle 10 Minute ein
- unprotokolliertes Paket gesendet, worin sich der
- Knoten mit Rufzeichen u n d Ident identifiziert.
- Die Notwendigkeit d i e s e r Bake ergibt sich
- einerseits aus der Benutzung der Idents (siehe auch
- anderen Text in dieser Rubrik) und andererseits ggf.
- aus dem Funktionieren-Muessen einer speziellen NET/ROM-
- Watchdogschaltung, die dann anspricht, wenn mehr als
- 10 Minuten lang keine PTT betaetigt wurde.
-
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- Qualitaet kann Werte zwischen 0 und 255 annehmen und ist ein Mass fuer die
- Zuverlaessigkeit u n d Geschwindigkeit eines Kanals, also an sich fuer den
- Durchsatz. Qualitaet ist mehr oder weniger ein Erfahrungswert.
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- Qualitaet / 256 * 100% = Qualitaet in Prozent
- (Ganzzahlrechnung, keine Rundung)
-
- Empfohlene Werte : Qualitaet % "perfekt"
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- 9600 Baud RS232 Kabel zwischen genau 2 Knoten 255 99%
- 9600 Baud RS232 Diodenmatrix zwischen 3 Knoten 248 96%
- 9600 Baud Packet-Kanal, Zugriff haben nur 2 Knoten 240 93%
- 1200 Baud Packet-Kanal, Zugriff haben nur 2 Knoten 224 87%
- 1200 Baud Packet-Kanal, User und mehrere Knoten 192 75%
- 300 Baud packet-Kanal, Kurzwelle 128 50%
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- PI mal Daumen : 255 = 99% = "fast jedes Paket kommt schnell durch"
- 128 = 50% = "nur jedes 2. Paket kommt durch, und das langsam"
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- Die Qualitaet einer Strecke ueber mehrere Knoten errechnet sich wie folgt
- aus den Einzelqualitaeten Q der Einzelstrecken :
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- Gesamtqualitaet = (Q1/256 * Q2/256 * ... * Qn/256) / * 256
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- Beispiel : Knoten 1 <-> Knoten 2 = 255 (99%)
- Knoten 2 <-> Knoten 3 = 255 (99%)
- Knoten 3 <-> Knoten 4 = 224 (88%)
- Knoten 4 <-> Knoten 5 = 224 (88%)
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- gesamt (255/256 * 255/256 * 224/256 * 224/256) / 256 = 192 (75%)
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- Ich hoffe, dass jeder sieht, wie wenig sinnvoll es ist, die PARMS-Liste immer
- wieder aufzurufen ...
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